Kontrakturen

Wer rastet, der rostet…

…wie wahr! Leichte Einschränkungen in der Beweglichkeit haben häufig mit der Zeit stärkere Einschränkungen zur Folge. In der Fachsprache nennt man dies „Kontrakturen“. Durch mangelnde Bewegung in einem bewegungseingeschränkten Gelenk kommt es zu Verkürzungen von Muskeln und Sehnen, die die Beweglichkeit weiter einschränken. Am Ende ist das Gelenk steif.

 

Was können Sie dagegen tun?

Bewegung ist das A und O. Jede Bewegung, auch die kleinste, hilft gegen eine weitere Bewegungseinschränkung. Ob Sie die Bewegungen im Sitzen, Liegen oder Stehen durchführen, ist dabei einerlei. Bewegen Sie auch eingeschränkte Gelenke – insbesondere diese – mehrmals am Tag in alle Richtungen (außer ihr Arzt hat Ihnen die Bewegung untersagt). Hilfreich ist oft, dies mit anderen Tätigkeiten zu verknüpfen, damit man die Übungen nicht vergisst. Nehmen Sie sich beispielsweise vor, jeden Tag, während Sie die Tagesschau sehen, ihre Gelenke zu bewegen.

 

Und wenn es wehtut?

Auch schmerzende Gelenke sollten bewegt werden, denn sie sind besonders kontrakturgefährdet. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob die Einnahme von Schmerzmitteln oder die Verwendung schmerzlindernder Salben, vor allem vor Bewegung, sinnvoll wäre. Häufig ermöglichen Kälte oder Wärme eine bessere Beweglichkeit. Probieren Sie aus, was Ihnen hilft.

 

Welche weiteren Hilfen gibt es?

In vielen Fällen ist eine qualifizierte Anleitung zu Bewegungsübungen durch einen Physiotherapeuten hilfreich.
Des Weiteren gibt es inzwischen viele Hilfsmittel, die helfen, eine Bewegungseinschränkung zu kompensieren und eine bessere Beweglichkeit zu ermöglichen. Auskunft darüber erhalten Sie bei uns als Pflegeteam, in Sanitätshäusern oder von Ihrem Hausarzt.

 

Ein Wort an die Angehörigen

Wenn Ihr Angehöriger von Bewegungseinschränkungen betroffen ist, benötigt er Ihre Hilfe. Diese Hilfe besteht jedoch häufig nicht darin, ihm alle Bewegung abzunehmen, denn dies führt zu weiterer Bewegungseinschränkung. Ermutigen Sie ihn, das, was er noch kann, selbst auszuführen, auch wenn es vielleicht etwas länger dauert. Motivieren Sie ihn zu Bewegungsübungen und unterstützen Sie ihn gegebenenfalls dabei.